Juryurteil „Kölner Architekturpreis 2006“:
Zu dem Anwesen in ländlicher Umgebung gehören zwei Gebäude, die typologisch wie „Haus und Scheune“ zueinander stehen. Das Wohnhaus rückt in der Hanglage bis an die Grenze des Naturschutzgebietes, während sich das Nebenhaus mit Garage und Keller nahe der Straße befindet. Dazwischen verbleibt ein Hof, über den beide Häuser betreten werden können. Das Wohnhaus besteht aus drei aufeinander gestapelten Volumina von etwa 10 x 10 Meter Kantenlänge. Erdgeschoss und Obergeschoss öffnen sich in unterschiedliche Himmelrichtungen, das Dach wird zum Himmel hin quasi aufgeklappt. Die Geschosse sind in ihrer Nutzung streng getrennt, eines zum Wohnen mit Ausblick auf Wiese und Hof, eines für die Kinder – sie schauen auf die Obstbäume – und das oberste mit Himmelblick für die Eltern.
Im Kontrast zur Monochromie und Glätte des Baukörpers, bei dem auch Dach und Fenster bündig mit der Fassade abschließen, stehen die roten, z. T. lebhaft gemusterten Einbauten und Möbel, die teils lackiert, teils mit Dekor-Schichtplatten belegt sind. Heizung und Kühlung des Hauses erfolgen durch Betonkerntemperierung in Decken, Wänden und Dach.