Die Preisträger des Kölner Architekturpreises werden mit einer Plakette gewürdigt. An vielen herausragenden Gebäuden in Köln und Umgebung ist sie an der Fassade zu finden. Der Entwurf stammt von Hans Karl Burgeff. Er war ein deutscher Bildhauer, Medailleur und Kunstprofessor, der vor allem im Rheinland wirkte.
In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts ist in der Bundesrepublik die Kunst der Medaille nirgendwo so gepflegt worden wie in Köln. Ludwig Gies wirkte seit 1950 an den Kölner Werkschulen als Bildhauerlehrer und gab seine Leidenschaft für das „Plakettenschneiden“ an zahlreiche Schüler weiter. Sein bedeutendster Nachfolger auf diesem Spezialgebiet des „gebundenen“ Kleinreliefs wurde Karl Burgeff.
Karl Burgeff, der 1928 in Würzburg geboren wurde und 2005 in Köln verstarb, gehört zu den wichtigen figurativen Künstlern im Rheinland. Zu seinen Beiträgen im öffentlichen Raum gehören – neben zahlreichen Ausgestaltungen im sakralen Bereich – der „Dionysos-Brunnen“ im östlichen Lichthof des Kölner Domes, der „Theaterbrunnen“ in der Innenstadt von Bad Godesberg und die „Rollende Ceres“ auf dem Rasthof Peppenhoven. Weiterhin stammen von Karl Burgeff, der von 1974 bis 1993 eine Professur für plastisches Gestalten an der Fachhochschule Köln innehatte, etliche Medaillen, Münzen und Plaketten, die ihn als einen der bedeutendsten deutschen Künstler im Bereich der Glyptik ausweisen. In Zusammenarbeit mit bedeutenden Kölner Architekten wie Böhm, Schaller, Schürmann und Steffann u.a. schuf er zahlreiche Skulpturen für profane wie sakrale Architekturen.
Der beste Kenner seiner Kunst, Peter Volk, beschreibt sehr einprägsam die Arbeitsmethode des Bildhauers:
„Karl Burgeff liebt – wie die Bildhauer und Medaillenkünstler des Quattrocento – den Bronzeguss; Prägungen sind unter seinen Medaillen und Plaketten seltener. Die Modelle für den Guss oder die Prägung arbeitet er aus Gips. Er geht von einer Gipsplatte aus, aus der er sein Relief herausschneidet und -schabt. Dies geschieht jedoch nicht in einem Arbeitsgang, sondern er gießt, wenn es ihm notwendig erscheint, das erhabene Relief ab und arbeitet an der Darstellung in der so entstandenen Hohlform weiter. Dieses Verfahren ist beliebig umkehrbar und wird bis zur Vollendung des Modells mehrfach angewandt. Es setzt ein völliges Vertrautsein mit Relieferhebung und -vertiefung und Reliefgrund voraus. Dazu kommt, auch bei vergrößertem Maßstab des Modells, eine ständige Kontrolle der endgültigen Größe und Proportion.“
Die Gestaltung der Plakette nimmt Bezug auf Köln. Der Hintergrund erinnert mit den angedeuteten Spitzbögen an den Kölner Dom. Als besonderes Erkennungszeichen ist rechts neben der mittleren Vertikalen der Kran zu sehen, der jahrhundertelang den unvollendeten Dom kennzeichnete. Die rechts neben dem Kopf des erschöpften Baumeisters sichtbare Blume, könnte auf die Kreuzblumes des Doms anspielen. Die linke Vertikale stellt die Markussäule dar, gekrönt von einem Löwen, dem Attribut Markus. Markus ist einer der Schutzpatrone der Maurer und anderer Bauhandwerker. Damit wird signalisiert, daß der Kölner Architekturpreis nicht nur Gestalter und Bauherren auszeichnet, sondern ebenso die Rolle des Handwerks würdigt.
Das Original hat einen Durchmesser von 34 cm. Die kap-Plakette ist aus Bronze gegossen von der Kunstgießerei Schweizer in Köln.