Juryurteil „Kölner Architekturpreis 2010“:
Ghana – Deutschland. Der Abend vor Beginn der Jurysitzung. Doppelprojektion auf zwei gegenüberliegende Wandflächen. Gute Sicht, gespannte Atmosphäre, schönes Licht, optimale Temperaturen und Deutschland gewinnt 1:0.
Kein schönes Spiel, aber ein schöner Raum im weißen reduzierten hdak-Kubus.
Der abstrakte Kubus in unterschiedlicher Größe für multifunktionale Nutzungen ist immer wieder ein bevorzugtes Motiv vieler Architekten, gerade bei auf Zeit gebauten Interimslösungen in denen Räume belegt werden, die eigentlich kein Bauplatz sind.
Aus verständlichen Gründen – da immer wieder aus dieser fertigen, einfachen und kontextneutralen Grundform vielfältigste Variationen entstehen können – so wie auch in diesem Fall. Durch die selbst gewählte geometrische Vorgabe entsteht der Rahmen für das Besondere: In diesem Fall der Innenraum, der durch die von außen nicht sichtbaren Lichttrichter einen ruhigen, introvertierten, für unterschiedlichste Nutzungen geeigneten Raum erzeugen kann. Wenn aber die großen Tore geöffnet werden, verwandelt sich der Würfel zu einem offenen Haus, in dem man an einem lauen Sommerabend auch ein solches Spiel schauen kann. Nur schade, dass er durch einen Zaun vom eigentlichen öffentlichen Platz getrennt ist und so im Innenbereich ein elitärer Zirkel entsteht.
Text: Markus Schwieger