Juryurteil „Kölner Architekturpreis 2010“:
Wissen tut man über ein Schulgebäude eigentlich erst etwas, wenn man mal einen Tag im laufenden Betrieb darin verbracht hat.
Aber darüber hinaus kann es natürlich auch wie jede andere Architektur zu einem sprechen. Und dieses Gebäude der Grundschule Buschfeldstraße redet erst einmal unverständliches Zeug – was aber neugierig macht auf eine weitere Unterhaltung.
Die Gebäudetypologie ist nicht recht einzuordnen und die Beweggründe für seine Erscheinung sind es auch nicht. Aber es strahlt eine selbstbewusste Eigenständigkeit aus und definiert eine eigene Haltung die den Betrachter anregen, selber über die vordefinierten Grenzen zu sehen. Es zeigt neue Wege auf, ohne seine Umgebung mit Besserwisserei zu penetrieren. Was will man mehr von einem Gebäude, welches täglich von Kindern besucht wird?
Eine Tür muss nicht ein Loch in der Fassade sein, ein Dach muss kein Deckel auf einer offenen Form sein und auch krumme Kisten können scharfkantig sein.
Hinzu kommt die präzise Umsetzung die sowohl die baulichen Elemente, als auch die Materialien in ihrer Eigenheit herausschält und von einer planerischen Qualität zeugt, bei der ein einmal eingeschlagener Weg auch zu Ende gegangen wird.
Text: Carsten Venus