Wohn- und Gartenhaus Lindenthal

Auszeichnung

Architekt: jäck_molina architekten BDA, Köln
Bauherr: Antja Flucke und Eduard Gutermann
Projektfotos: Veit Landwehr, Fausto Molina

Juryurteil „Kölner Architekturpreis 2010“:

Ein zimmerbreites Haus, eingehüllt in eine graue Schieferdeckung, eingefügt in eine 2-3geschossige Reihenhausbebauung der Nachkriegszeit.

Angenehm steht es in der Reihe. Über ein Fenster und zwei Einschnitte kommuniziert dieses Haus mit dem Straßenraum. Hinter einem Einschnitt liegt versteckt schräg über dem Fenster ein kleiner Patio, der andere unten, gehört dem Auto, erst dahinter findet sich die verblechte Haustür. Ganz selbstverständlich schlängeln wir uns vorbei an unserer „Heiligen Kuh“ in das Haus. (…)

Über die ganze Grundstückstiefe und zwischen Nachbarsmauern eingepasst fädeln sich fließend Auto, Eingang, Küche, Essplatz, Wohnbereich und Garten auf. Der Blick wird erst von der rückseitigen Grundstücksmauer gestoppt. Ungefähr gleich groß dürften Wohnraum und Gartenraum sein.

Die Schräge des Daches über dem Wohnraum, der Ansatz wohl dem Baurecht geschuldet, gibt der Wohnröhre einen unverwechselbaren Charakter. Über zwei Oberlichten fällt hier das Licht in den Raum. Ein unverwechselbarer, schmaler Treppenraum mit angeschmiegten, hauchdünnen Stahlbändern führt uns auf die privaten Ebenen des Hauses. Kinderebene, Elternebene, Gästeebene mit Blick auf den Großbildschirm, als dramaturgischer Höhe – oder Endpunkt. Großartig und erhellend war dieser Aufstieg. Die Licht – und Raumfülle des Hauses erfährt man auf dieser alle Räume vernetzenden Treppe.

Text: Birgit Rudacs