Juryurteil „Kölner Architekturpreis 2021“:
Für die Erweiterung der Realschule entschieden sich die Architekten für eine Anordnung von zwei Baukörpern, die an die Brandwände der Blockrandbebauung anschließen und einen respektvollen Abstand zu dem bestehenden Schulgebäude aus der Gründerzeit halten. Die Neubauten rahmen den Backsteinbau aus der Gründerzeit und stärken seine Wirkung als Solitär. Gebäudehöhen und -tiefen der angrenzenden Wohnbebauung aufnehmend, gliedern sie sich gleichzeitig wohltuend in die Blockrandbebauung ein.
Nur die Fassaden erzählen von der Funktion und der Zugehörigkeit zu dem alten Schulhaus. Großflächige Felder aus rauem, geschlemmtem, geschleiftem gelbe Ziegelmauerwerk und glatten Sichtbetonfertigteilen bilden ein abstraktes Muster und gliedern die Fassade als zeitgenössische Interpretation der bestehenden Fassade.
Diese Direktheit und Rauheit im Umgang mit dem Material setzen sich Innern fort. In den Räumen bestimmen rohbelassene Materialien aus Sichtbeton, Faserzementplatten oder Zementestrich, die Atmosphäre. Die durchgängige sandfarbene Tönung der Elemente bindet sie zu einer Einheit. Gleichzeitig wird durch die Rohheit ein Werkstattcharakter, die einem Schulbau angemessen sind. Die Neubauten überzeugen durch ihre Kraft der Schlichtheit und Robustheit.