Schwalbacher Straße / Zukunft Wohnen

Anerkennung

Architekt*in: Zeller Kölmel Architekten
Bauherr*in: Wohungsgenossenschaft am Vorgebirgspark eG
Fotograf*in: Jens Willebrand

Juryurteil „Kölner Architekturpreis 2024“:

Für das genossenschaftliche Wohnhaus im Quartier Köln-Zollstock entschieden sich Zeller Kölmel Architekten für ein eigenständiges Ensemble: Gebaut wurden drei Häuser, die jeweils auf die unterschiedlichen nachbarschaftlichen Situationen antworten und so mit ihrem Umfeld in einen Dialog treten. Nach eigener Aussage orientiert sich Kölner Büro an der im Quartier stilprägenden Architektur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Im Westen entlang des Vorgebirgspark fasst der eingeschossige Sichtbetonsockel die drei unterschiedlich hohen Volumina zusammen. Der Rücksprung der Ecke des höchsten Gebäudes reagiert einerseits sensibel auf den Park, setzt andererseits dabei gleichzeitig einen markanten Punkt.

Auffallend für das Ensemble sind seine zwei Gesichter. Richtung Süden ist eine Loggia über die Länge des Hauptbaukörpers gesetzt. Diese Fassade, die sich in den Innenhof öffnet, erzeugt noch einmal einen ganz besonderen anderen Ausdruck für das Gebäude. Außerdem entwickelt sich durch die Lösung für die Wohnungen eine große Außenraum-Qualität.

Der Genossenschaftsbau „Zukunft Wohnen“ bietet insgesamt 39 Wohnungen mit dem Angebot von preisgedämpftem Wohnraum, gemeinschaftlichen Flächen auf dem Dach, im Parkraum eine Werkstatt und den Innenhof. Viele Entscheidungen und Abwägungen zwischen kostensparenden, kompakten Lösungen und qualitativer Ausformulierung der Fassade in Sichtbetonelementen und Fensterläden scheinen richtig getroffen zu sein. Bei den Wohnungsgrundrissen hätte sich die Jury etwas weniger Pragmatismus vorstellen können. Das Projekt stellt für die Jury einen gelungenen Beitrag für die aktuelle Debatte um die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum dar und wird mit einer Anerkennung ausgezeichnet.