Juryurteil „Kölner Architekturpreis 2010“:
Ein langgestreckter Backsteinquader. Auf den ersten Blick dreigeschossig. Der Fassadenausschnitt verrät über die etwas größere Spreizung der obersten Fensterreihe eine Änderung innerhalb des Gebäudes.
Aber was verbirgt sich hinter diesen präzise gesetzten und fein abgestuften Fensterfassaden?
Alpha eins ist ein Gewerbegebäude und steht im neuen Gewerbegebiet Vogelsang. Den räumlich größten Anteil des Gebäudes nimmt die stützenfreie zweigeschossige Lagerhalle ein. Hinter den größeren Fenstern, über der Lagerhalle befinden sich die Büroräumlichkeiten um zwei Lichthöfe gruppiert. Die Lagerhalle ist also doppelstöckig befenstert. Elegante Vierendeelträger überspannen und charakterisieren die 20 Meter breite Halle. Oben begrenzen die Glasfronten der Büroräume den vertikal abgestuften und räumlich modellierten Hallenraum.
Das Gebäude macht uns neugierig. Wir fahren hin.
Wohltuend ruht dieser Quader als Abschluß einer Reihe von neu entstandenen Gewerbe- und Bürobauten. Man hat fast das Gefühl, er ist hier verankert.
Im Inneren herrscht das Material Beton vor. Angenehm robust und genauso überzeugend eingesetzt wie das Klinkerkleid aussen. Die Halle und die Büros leben über diese räumlichen Vertikalverbindungen, architektonisch wie funktional. Vom derzeitigen Nutzer erfahren wir erst wie flexibel dieses Gebäudes geplant werden musste und was dieses Gebäude diesbezüglich kann. Hier ist ein hochmultifunktionales Gewerbegebäude entstanden, das trotz der nicht determinierten Gebäudefunktion hochwertige und nachhaltige Architektur sein wollte und ist.
Text: Birgit Rudacs