Kranhäuser Rheinauhafen Köln, Geschäfts- und Wohnhaus

Anerkennung

Architekt: BRT Architekten Bothe Richter Teherani, Hamburg (Entwurfsgrundlage: ARGE 1. Preisträger Rheinauhafen Köln: Bothe Richter Teherani, Busmann und Haberer, Linster, Schneider-Wessling und Abbing)
Bauherr: moderne stadt, Köln/Development Partner AG, Düsseldorf/Pandion AG, Köln
Projektfotos: Jörg Hempel

Juryurteil „Kölner Architekturpreis 2010“:

Der Rheinblick südwärts gehört diesem Trio. Mächtig dominieren die Kranhäuser von Bothe, Richter, Teherani die Stadtkulisse Kölns von der Deutzer Brücke. Die bereits 1993 aus einem Wettbewerb hervorgegangenen Entwürfe für drei „Wolkenbügel“ nach El Lissitzky wurden erst 2006 in Angriff genommen, und sind nun für das neue Quartier Rheinauhafen die Landmarke, ohne die ein so großes Entwicklungsgebiet heute nicht mehr auskommt. Obwohl niemand in Frage stellt, dass die 60 Meter hohen und 70 Meter langen Krampen am Rhein deutlich schlanker auch deutlich besser ausgesehen hätten – was die Vorstellungen des Investments aber nicht zuließ –, bleiben die drei unterschiedlichen Hochhäuser trotzdem ein gelungener Kompromiss zwischen Vision und Rentabilität.

Durch die klare Liniengebung der Bürokräne im Gegensatz zu dem Balkonrelief des Wohnkrans differenzieren sich die Türme wie vornübergebeugte Riesen-Geschwister. Das Selbstbewusstsein, dass diese große Geste hier zeigt, gibt dem ansonsten etwas beliebigen Entwicklungsgebiet einen notwendigen Charakterzug. Und die Assoziation an Hafenkräne, die statt dem Verweis auf den konstruktivistischen Entwurf von 1924 auch von Hadi Teherani heute lieber bemüht wird, weil das Original El Lissitzkys einfach zu deutlich verfehlt wurde, macht an dieser Uferstelle trotzdem Sinn und ein eindrückliches Bild. Innen zählt dann natürlich vor allem das Außen. Die oberste Büroetage im Südturm wäre ohne die Panoramasicht keine Erwähnung wert. Die Wohnungen im Nordturm waren zum Zeitpunkt der Besichtigung noch im Bau, aber Lukas Podolski hat bereits eine gekauft. Es kann also nur noch nach oben gehen.

Text: Till Briegleb